Auswahlkriterien individuelle Fellowships
Jeder Kandidat und jede Kandidatin wird auf der Grundlage der individuellen Leistung bewertet. Bei der einzelnen Bewerbung geht es um die bisher erbrachten wissenschaftlichen Leistungen, die Qualität des eingereichten Projektvorschlags und um die Fähigkeit der Bewerberinnen und Bewerber zum multidisziplinären Gespräch.
Disziplinspezifische Bewertungskriterien sind für die Beurteilung des bisherigen wissenschaftlichen Werdegangs maßgeblich. In den Geisteswissenschaften und in allen Disziplinen, in denen die Monografie eine wichtige Rolle spielt, werden auch diese großen Veröffentlichungen intensiv begutachtet.
Die Beurteilungskriterien sind der jeweiligen Karrierestufe angepasst: Für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Geistes- und den Rechtswissenschaften spielt die Qualität der ersten großen Publikationen eine wichtige Rolle; bei den bereits etablierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern lautet die Frage in stärkerem Maße, wie prägend ihr Einfluss auf das jeweilige Fach ist oder gewesen ist. Hierbei wird auch die internationale Rezeption der bisherigen Forschungsarbeit berücksichtigt.
Unabhängig von der Karrierestufe wird das Projekt danach beurteilt, ob es neue Wege einzuschlagen versucht.
Der reflektierte Vorschlag neuer Thesen oder Theorieansätze wird gegenüber der Reproduktion und Anwendung von Theoriemoden begrüßt; dabei soll es immer auch Raum für Unzeitgemäßes geben.
Bei ansonsten gleicher Qualität einer Bewerbung wird dasjenige Arbeitsvorhaben bevorzugt, das sich noch am Anfang befindet und folglich von einer Phase der ergebnisoffenen Forschung noch in stärkerem Maße profitieren kann. Die Beschreibung des Forschungsvorhabens soll zugleich aber Anhaltspunkte liefern, wie und nach welchen Kriterien vorgegangen wird.
Da es im Interesse des Wissenschaftskollegs ist, eine intellektuell diverse Gruppe mit Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Disziplinen wie Wissenschaftskulturen zusammenzustellen, werden auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Ländern und Universitäten eingeladen, die nicht dieselbe internationale Sichtbarkeit besitzen wie die führenden „westlichen“ Wissenschaftsinstitutionen. Kriterium der Auswahl ist hier die Stellung der Bewerberin oder des Bewerbers in der nationalen Wissenschaftslandschaft.
Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler, deren Bewerbung abgelehnt wurde, werden frühestens nach Ablauf von fünf Jahren erneut für eine Fellowship in Betracht gezogen, wenn sie sich wieder bewerben möchten.
Zweimalige Fellowships sind nicht möglich.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Bewerbungen sollen über die elektronische Plattform des Wissenschaftskollegs eingereicht werden. In Ausnahmefällen können die Unterlagen auch im PDF-Format an admissions@wiko-berlin.de oder als Papierversion an die Postadresse des Kollegs geschickt werden.