Associate Professor of Comparative and Modern Arabic Literature
American University of Beirut
Born in 1972 in Tübingen
Studied Modern Arabic Literature at the University of Oxford and Arabic and Comparative Literature at Freie Universität Berlin
Im Jahr 2010 wurde das Haus von Jabra Ibrahim Jabra - und damit seine Bibliothek mit Tausenden von Büchern der arabisch- und englischsprachigen Literatur, seiner Sammlung moderner irakischer Kunst und klassischer Musik, seine privaten Papiere - bei einem Attentat durch Autobomben zerstört, das gegen ausländische Botschaften in Bagdad gerichtet war. Das, was einige als Kollateralschaden bezeichneten, war für andere Jabras zweiter Tod und das Ende einer Ära, in der es noch Hoffnung auf eine bessere Zukunft gegeben hatte. Wer war Jabra? Wie können wir sein Leben rekonstruieren und erzählen, das in Trümmerhaufen verloren ging? Und was sagt es uns über die Vergangenheit und gleichermaßen über eine vergangene Zukunft, über Träume und Bestrebungen in der arabischen Welt?
Man kann Jabra auf vielfältige Weise beschreiben: Als palästinensischen Exilanten im Irak, als Universitätsprofessor, Intellektuellen, Romanautor, Dichter, Übersetzer von Shakespeare, Beckett und Faulkner, als Gründungsmitglied der Baghdad Group for Modern Art, Literatur- und Kunstkritiker, als Liebhaber klassischer Musik, ins besondere Bachs, als Humanist - oder als einen der letzten Männer der Nahda, des sogenannten arabischen Erwachens zu Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Er hatte am Arab College in Jerusalem studiert, in Cambridge und Harvard und wurde zurecht "als starke Stimme für die Moderne in der arabischen Welt" gesehen, wie Abd al-Rahman Munif sagt. In meinem Vortrag präsentiere ich Ihnen einen Werkstattbericht. Zunächst verorte ich mein Buchprojekt im Kontext meiner Forschungsinteressen zwischen Literaturwissenschaft und Kultur- bzw. Geistesgeschichte und umreiße Hindernisse der Forschung, die mit archivarischen Praktiken zusammenhängen und die Bruchstückhaftigkeit jeglicher Versuche, Jabras Leben zu rekonstruieren, unumgänglich machen. Dann konzentriere ich mich auf zwei entscheidende Zeiträume in Jabras Leben: Jerusalem zwischen 1943 und 1948 und Bagdad in den frühen 1950er Jahren. Dabei beziehe ich mich insbesondere auf Jabras autobiografische Schriften al-Bir al-ula (1987; The First Well: A Bethlehem Boyhood, 1995 / Der erste Brunnen. Eine Kindheit in Palästina, 2001) und Shari al-amirat: Fussul min sira dhatiyya (1994; Princesses Street: Baghdad Memories, 2005), auf seinen Roman al-Bahth an Walid Masud (1978; In Search of Walid Masoud, 2000) und außerdem auf sein Essay "The Palestinian Exile as Writer" (1979), das in Edward Saids "Reflections on Exile" (1984) Widerhall findet.
Mejcher-Atassi, Sonja (
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Fusūl min tārīkh al-sharq al-awsat$hHelmut Mejcher. Ed. Sonja Mejcher-Atassi
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2017)
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Literatures in context ; 34
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