Pressenotiz

Neuer Fellowjahrgang 2020/2021

Was bisher eine Selbstverständlichkeit war, erscheint uns in diesem Jahr als wirklich schöne Nachricht: Die Fellows des akademischen Jahres 2020/2021 sind am Wissenschaftskolleg eingetroffen. Die neununddreißig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bleiben großenteils für das gesamte akademische Jahr (September–Juni) und widmen sich ihren selbstgewählten Forschungsvorhaben. Im Idealfall ergibt die ungeplante und oft intensive Begegnung mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Fächer und Wissenskulturen einen neuen, modifizierenden Blick auf das eigene Forschungsprojekt.

Fellows 2020/2021

Was bisher eine Selbstverständlichkeit war, erscheint uns in diesem Jahr als wirklich schöne Nachricht: Die Fellows des akademischen Jahres 2020/2021 sind am Wissenschaftskolleg eingetroffen. Die neununddreißig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bleiben großenteils für das gesamte akademische Jahr (September–Juni) und widmen sich ihren selbstgewählten Forschungsvorhaben. Im Idealfall ergibt die ungeplante und oft intensive Begegnung mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Fächer und Wissenskulturen einen neuen, modifizierenden Blick auf das eigene Forschungsprojekt.

Der Fellowgruppe gehören 21 Frauen und 18 Männer an. Sie vertreten mehr als 17 Disziplinen und 19 Nationalitäten. Aus der Fülle der individuellen Arbeitsvorhaben seien einige herausgegriffen: die Literaturwissenschaftlerin Merve Emre beschreibt den Wandel ihres eigenen Faches hin zu einer Hilfswissenschaft der professional schools in den USA sowie mögliche Auswege aus dieser Entwicklung. Auch die Sinologin Anna Lisa Ahlers widmet sich einem wissenschaftspolitischen Thema; sie untersucht das Verhältnis von staatlicher Kontrolle und Autonomieansprüchen in der gegenwärtigen Wissenschaftspolitik Chinas. „Die kritische Infrastruktur demokratischer Politik“ wiederum heißt das Arbeitsvorhaben des PolitologenJan-Werner Müller, in dem er den Stellenwert politischer Parteien und professioneller Medien historisch, sozialwissenschaftlich und normativ beleuchten möchte. Die Soziologin Jaeeun Kim untersucht am Beispiel koreanischer Migrationsbewegungen die oft widerstreitenden Logiken von Asylpolitik in historisch-vergleichender Perspektive. Unter den naturwissenschaftlichen Projekten sei das des Nanotechnologen Hakan Ceylan genannt, das die Möglichkeit des Einsatzes winziger intravenöser Analyse- bzw. Therapieroboter bei der Bekämpfung weitverbreiteter Erkrankungen auslotet. 

Mit der Juristin Nkatha Kabira und dem Ökologen Tatenda Dalu kommen die ersten Iso-Lomso-Fellows ans Wissenschaftskolleg. Dieses vom Stellenbosch Institute for Advanced Study initiierte Programm bietet afrikanischen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern Aufenthalte an befreundeten Institutes for Advanced Study ihrer Wahl.

Auch drei Fellows aus den Künsten gehören zum aktuellen Jahrgang. George E. Lewis, der diesjährige composer in residence, kommt mit einem Kompositions- wie einem Buchvorhaben nach Berlin. Die Musiktheater-Regisseurin Ulrike Schwab wird als Mortier Next Generation Fellow vier Monate am Kolleg arbeiten. Und aus dem Bereich der visuellen Künste vervollständigt Munem Wasif die Gruppe mit einem Filmvorhaben über die ungeklärten Todesfälle politischer Dissidenten in seinem Heimatland Bangladesch.

Der traditionelle Berliner Empfang, der den Fellows Gelegenheit bieten soll, Berliner Kolleginnen und Kollegen kennen zu lernen, wird in diesem Jahr durch eine Vorstellung im virtuellen Raum ersetzt. Die Rektorin Barbara Stollberg-Rilinger wird den Fellowjahrgang vorstellen und Hetty Berg, die Direktorin des Jüdischen Museums Berlin, die Fellows mit einem kurzen Vortrag in Berlin begrüßen.

Die Aufzeichnung der o. g. Ansprachen wie auch kurze Videoclips der einzelnen Fellows werden wir – zusammen mit weiterführenden Informationen zu den Fellows, den Permanent Fellows, und geplanten Veranstaltungen – am 7. Oktober auf wiko-berlin.de bereitstellen.

Berlin, im September 2020